Ablauf:
- Glockenläuten
- Votum
- Lied: Tut mir auf die schöne Pforte
- Bibeltext
- Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
- Predigt
- Lied: Meinen Jesus lass ich nicht
- Gebet
- Musik und Glockenläuten
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
in den letzten Wochen und Monaten haben sich die Umstände unseres Lebens stark verändert. Wir sind Zeugen eines weltbewegenden Ereignisses. Das Coronavirus fordert nicht nur unsere Gesundheit heraus, sondern das ganze Gesundheitssystem, die Wirtschaft, die Politik und die Folgen dessen werden langzeitig unseren zukünftigen Lebensstandard beeinflussen.
Menschen sind schon immer durch schwere Krisen gegangen. Durch Kriege, Hungersnot, durch Pandemien und gerade diese Zeiten des großen Leidens wurden immer wieder zur Gelegenheit ‚das Gute‘ in sich zu finden.
Jesus Christus spricht über einen Weinstock, Reben und Frucht. Normalerweise nehmen wir dies als eine Einheit wahr. Eine ‚Pflanze‘ eben. Doch das Bild Jesu soll uns etwas Wichtiges mitteilen, nämlich:
Du stehst nicht allein, Mensch, sondern du bist ein Teil des Handelns Gottes.
Gott ist der Weingärtner. Die Landwirte unter Ihnen wissen, was für Arbeit es ist die idealen Bedingungen zu schaffen,
damit bei der Ernte gute Früchte geerntet werden können. Also Gott der Weingärtner – er schafft die Bedingungen. Der Weinstock ist Jesus Christus – sogar die Pflanze ist schon da. Der Weinstock zieht die Feuchtigkeit und die Nährstoffe aus der Erde und bringt sie durch die Rebe bis in die Früchte. Und da kommt der Mensch ins Spiel. Der Mensch muss nicht viel machen. Auf jeden Fall muss er nichts von sich aus leisten. Der Mensch lässt nur die Nährstoffe fließen und die Früchte entstehen.
Was bedeutet es praktisch? Letztendlich sind wir keine Reben und hängen nirgendwo angewachsen. Wir laufen durch die Welt, wir kleben nirgendwo fest. Körperlich.
Doch wie ist es mit der Seele? Mit dem Herz? Die Früchte, die ein Mensch bringt sind seine Gedanken, sein Handeln, seine Worte.
Und da kommen wir der Sache näher. Wo haben unsere Gedanken ihre Wurzeln? In unserer Vernunft? In der Situation um uns herum? Oder in der Liebe und Annahme Christi? Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten.
Um die Nährstoffe zu bekommen, muss die Rebe am Weinstock wirklich angewachsen sein. Dann kommen die Früchte. Die ‚geistlichen Früchte‘ werden sogar in der Bibel im Galaterbrief genannt. Sie sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Die besten Vitamine für unser seelisches Immunsystem.
Wenn die Früchte weg bleiben, wenn uns eine innere Dürre plagt, können wir schauen, ob unsere Leitgefäße in Ordnung sind. Sind sie vielleicht irgendwo verstopft oder sogar durchtrennt? Die Leitgefäße zwischen Christus und dem Menschen können durch unterschiedliche Sachen verstopft werden. Durch Angst, durch Eitelkeit, durch Groll und vieles mehr. Dies lässt sich abschaffen und die Leitgefäße werden wieder funktionstüchtig.
Allerdings können wir bei näherem Zuschauen feststellen, dass wir keine angewachsene Rebe sind, sondern in der Nähe des Weinstocks stehende Zuschauer - als fast dabei, doch die Nährstoffe haben keine Chance uns zu versorgen. Es gehört Mut dazu sich von der Liebe Gottes versorgen zu lassen. Mut und eben Nähe. Angewachsen sein. Das macht aus uns eine neue Kreatur.
Ich möchte noch kurz bei den Früchten verweilen. Für wen sind sie überhaupt bestimmt? In unserem Bild können die Früchte doch nicht für die Rebe bestimmt sein. Ich denke, sie sind für den Weingärtner bestimmt. Der Weingärtner gibt die Früchte weiter an die, die sie brauchen. Kennen Sie es, wenn Sie krank sind oder sich einfach nicht wohl fühlen? In den Zeiten isst man mehr Früchte: Äpfel, Orangen, Kiwis, Zitronen… bloß um mehr Vitamine zu kriegen.
Und genauso ist es mit den Früchten in unserer Erzählung. Sie sind für die bestimmt, die sie brauchen und mit uns verkehren.
Die Früchte wie: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Vertrauen usw. Dies sind die Eigenschaften, die die neue Kreatur hat. Dies alles bekommt ein Christ von Christus, durch das Wort, durch das Gebet, durch die Gemeinschaft und dies hat in seinem Herz zu wachsen und in seinem Leben sichtbar zu werden. In der heutigen Lage, wenn viele Menschen Sorgen um ihre Gesundheit haben, um ihre Familien und um ihre weitere Existenz, sind die Worte Jesu aktueller denn je.
Die Rebe, die am Weinstock angewachsen ist, die wird nicht vertrocknen. Und sie kann dazu beitragen, dass auch andere durch sie über die Güte des Weingärtners erfahren. AMEN
Bleiben Sie behütet! Mit herzlichen Grüßen
Ihre Pastorin z. A. Martina Lukešová
Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
wir feiern wieder einen Gottesdienst zusammen:
am Sonntag den 17. Mai 2020 um 10 Uhr in Wredenhagen!
In dem Gottesdienst wollen wir Gott für seine Güte und für seinen Schutz
in dieser schweren Zeit danken.
Ihre Danksagung und Ihre Anliegen können Sie auch schriftlich bringen und ich füge sie gern in das Fürbittengebet ein. Trauen Sie sich!
GEBET
In dir bleiben, Christus.
Die Kraft von dir empfangen.
Aus deiner Wurzel leben.
Aufnehmen und weiterreichen,
was du uns gibst.
Frucht bringen.
Christus, ohne dich können wir nichts tun.
Du gibst die Kraft. Aus dir strömt sie.
Gib sie denen,
die müde sind,
die erschöpft sind von Corona,
die sich aufreiben in der Sorge für andere,
deren Mut aufgebraucht ist,
die sich fürchten vor dem, was kommt.
Du bist die Wurzel, die trägt.
Erbarme dich.
Du bist der Friede. Du berührst die Herzen.
Verwandle die Hartherzigen,
die Kriegsherren und die Lügner.
Ihr Gift sei wirkungslos,
weil du ihre Opfer heilst.
Du bist das Glück für die Schwachen.
Erbarme dich.
Du bist die Liebe. Du machst alles neu. Du bleibst.
Bleib bei den Trauernden, Christus
und bei den Liebenden,
denn ohne dich verlieren sie sich.
Du Liebe, sprich zu uns,
zu deiner Gemeinde
und zu deiner weltweiten Kirche. Bleib bei uns.
Christus, ohne dich können wir nichts tun.
Du bist der Weinstock.
Erbarme dich
heute und alle Tage, die kommen.
Amen.
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Ralf (Sonntag, 03 Mai 2020 17:42)
Ihr seid super. Noch viel besser wäre schon perfekt. Danke auch für die zur Predigt passenden Bilder und jetzt auch die Texte.
Danke
Danke auch Ihnen Frau Lukesova ihre Predigten sind sehr ansprechend, regen zum Nachdenken an und sind die Fülle des Wortes unseren Herren. Wir freuen uns schon auf den ersten gemeinsamen Gottesdienst, nach der Zwangspause, am 17.05.20