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Agapefeier zum Gründonnerstag

„Agape“  ist eines der vielen griechischen Worte für „Liebe“. Es meint die Liebe zu meinen Mitmenschen/ zu der oder dem Nächsten. Mit Gebeten und biblischen Texten werden Brot und Wein miteinander geteilt. Agapefeiern werden oft in ökumenischen Gottesdiensten, wenn Christen*innen unterschiedlicher Kirchen zusammen sind, gefeiert. Für eine Agapefeier braucht es keine ordinierte Person. So lässt sie sich gut im eigenen Familienkreis umsetzen oder auch allein in geistlicher Verbindung mit anderen und Gott.

In der jüdischen Tradition wird der Schabbat in der Familie mit einem Ritual begrüßt. Daran knüpft auch diese Agapefeier an. So kann sie am  Samstagabend durchgeführt werden oder auch am Sonntagmorgen verknüpft mit einem Brunch (Ablauf I). In Erinnerung an das letzte gemeinsame Mahl Jesu mit seinen Jüngern ist sie auch ein Vorschlag für Gründonnerstag – s.u.

 

Was brauche ich?

Die Feier findet am Tisch statt.

Tischtuch (vielleicht ein besonderes Erbstück), Blumenstrauß, Kreuz (sofern vorhanden; gern auch eine Kreuzkette); Ikonenbilder; Bibel

Gedeck pro Person, Zutaten für ein anschließendes Abendbrot (Gründonnerstag: vegetarisch)

Kerze + Zündhölzer; mehrere Ablaufblätter für alle, die etwas lesen

frisches (selbstgebackenes) Weißbrot, Traubensaft und/oder Wein

ruhige Musik

  

Ablauf  – In Erinnerung an Jesu letztes gemeinsames Mahl im Jüngerkreis (Gründonnerstag)

A: Wir sitzen gemeinsam am Tisch und werden in besonderer Weise zu Abend essen. Wir erinnern uns an die letzte Mahlzeit, die Jesus zusammen mit seinen Jüngern hält.

B: Wir beten: Du, Gott, bist unsere Mitte und unser Grund. Es ist gut, bei dir zu verweilen. Vor uns liegen die Tage, in denen wir an Jesu Abschied von diesem Leben erinnern. Öffne uns, stärke uns, erfülle uns mit deinem Geist. Amen

C: Ich lese uns aus dem Markus Evangelium im 14. Kapitel (MkEv 14, 12-26).

A: Gott deckt den Tisch für alle. Gott vermag unseren Hunger zu stillen und uns mit seinen Gaben zu beschenken. Wir bitten um Gottes Erbarmen mit dem Gebet, das Jesus uns geschenkt hat:

Alle beten das Vaterunser.

B: Wartende sind wir. Voller Sehnsucht warten wir auf das Fest des Lebens, dass es ein Ende hat mit allem Leid und allem lauten Geschrei – dass leise Töne und festliche Klänge unsere Sehnsucht verwandeln in Heiterkeit und Freude und wir einstimmen können in den Lobgesang.

C: hebt den Teller mit dem Brot

Gott, Quelle des Leben, wir loben dich! Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Lass dieses Brot für uns zum Brot des Lebens werden.

Der Teller wird von Person zu Person gereicht und alle legen ein Stück Brot auf ihren Teller.

Hebt den Becher mit Wein/ Traubensaft

Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes. Lass diesen Becher für uns zum Becher des Heils werden. So stärken wir uns mit Brot und Wein.

Alle essen das Brot und trinken aus ihrem gefüllten Becher.

A: Wir beten: Wir danken dir, Gott, unendliche Quelle alles Geschaffenen. In Brot und Wein heiligst du alles, was geschaffen ist, uns und alle Mitgeschöpfe dieser Erde. In dieser Weise ermutigt, genießen wir mit Dank und Freude, was du uns schenkst. Amen

Daran schließt sich das weitere gemeinsame Essen und Trinken an.

Anmerkung: Der Ablauf kann durch das Singen von Liedern ergänzt werden.

Passend sind Taizégesänge oder Korn, das in die Erde/ Wenn das Brot, das wir teilen/ Gut, dass wir einander haben/ Herr, bleibe bei uns u.a.

 

(entnommen dem Jahresheft des bundesweiten Theologinnenkonvents 25/2012 Im Kreis um die Mitte – Gottesdienst feiern und Brot und Wein teilen)

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