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Andacht@Home zum Sonntag Misericordias Domini

Liebe Kirchengemeinde, liebe Freunde,

 

heute, am Sonntag des guten Hirten, wollten wir uns zu einem Gottesdienst in Melz treffen. Doch die Entwicklung zeigt, dass wir zur Zeit wohl mit Abstand die schönen ‚nach Ostern Sonntage‘ feiern müssen.

 

Dieser 'Hirten-Sonntag' lädt gerade dazu ein, sich Gedanken zu machen über das Wohlergehen der uns anvertrauten Menschen.

 

Das Hirten-Bild ist in der Bibel ein Symbol für Gott, der sein Volk leitet und versorgt. Deswegen sagt auch Jesus Christus: "Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben."( Joh 10, 11)

 

 Er betont, dass er der gute Hirte ist. Warum? Gibt es auch schlechte Hirten? Leider ja. Das sind nicht irgendwelche Bösewichte, sondern eher Menschen, die sich zwar kümmern sollen, doch die Bedürfnisse anderer Menschen nicht wahrnehmen oder sie klein spielen und missachten. Sie sind beauftragt, doch nehmen ihr Auftrag nicht wirklich wahr.

 

Die menschlichen Hirten der biblischen Welt sind natürlich in erster Linie Geistliche (Priester, in der heutigen Zeit wären es die Bischöfe, Pastoren usw.), die ‚Verwalter der Kirche‘. Sie sollen nach dem Vorbild Jesu gute Hirten sein, also bildlich gesprochen die Menschen gut weiden: ihnen sichere Wege zeigen, ihnen gute ‚Weiden‘ anbieten - das Evangelium, die Güte und Gnade.

 

Und Hirten gibt es auch in anderen verantwortungsvollen Bereichen: in der Politik, in der Schule, im Krankenhaus, in der Familie. Überall, wo Menschen auf jemanden angewiesen sind, auf seine Hilfe und Fürsorge, dort soll es eben gute Hirten geben.

 

Wir Menschen sind natürlich keine Schafe, dies ist nur ein Gleichnis. Doch oft brauchen wir jemand, der sich um uns kümmert und uns wohlwollend und liebevoll anschaut. So manch ein Hirte kommt schnell an seine Grenzen, wenn er tatsächlich gefordert wird. Wer ein guter Hirte werden möchte, lernt bei dem Meister; bei Jesus Christus. Und nicht nur lernt, sondern lässt sich von ihm selbst auch leiten. Die menschlichen Hirten nämlich sind keine ‚Übermenschen‘, die alles ertragen und meistern können. Nein. Gerade die menschlichen Hirten sind am besten beraten, wenn sie bei Gott Hilfe und Weisheit für ihre Arbeit suchen. Jeder von uns, ob ein Leitende oder ein Geleitete, braucht die Liebe Gottes und seine Stimme, die uns ruft und dadurch auf den guten Weg bringt - auf den Weg des ewigen Lebens. Die Stimme der Gnade und der Vergebung. Die Stimme, die nicht über Strafe, sondern über einen neuen, unbelasteten Anfang spricht. Eine Stimme, die Verständnis für unsere Schwächen hat und immer wieder uns Mut und Halt zusagt. So ist die Stimme Gottes und seine Einstellung zu uns Menschen.

 

In dieser schweren Zeit haben wir einen guten Hirten, der auch mal seinen Stab zu unserem Schutz benutzen wird (wie der Psalm 23 netterweise sagt), wenn es gefährlich wird. Das kann uns Trost sein und auch ein Vorbild. Überall, wo uns andere anvertraut werden: in einer schwerer Lebenssituation, als Kranke, als Suchende, als eigene Kinder, als Leidende usw. können wir uns entscheiden, nach seinem Vorbild, ein guter Hirte zu werden. Gott bietet uns die Möglichkeit ihn als Kraftquelle zu haben und seinem Beispiel folgen: sein Ruf ist da. Wir können ihn hören und ihm folgen - in das wahre Leben. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag! Bleiben Sie behütet.

 

Mit herzlichen Grüßen,

Ihre Pastorin z. A. Martina Lukešová

 

Segen

Gott segne und behüte uns.

Er lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Er erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.

So segne und behüte uns

Der gnädige und barmherzige Gott.

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

 

 

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